Erfahrungen mit dem Tigerschnegel (Limax maximus ).
Wer kennt nicht das Einsammeln zahlreicher Wegschnecken (besonders braune Nacktschnecken) an nassen und feuchten Tagen. 70-120 Stück am Abend sind keine Seltenheit. Die Anzahl im Garten nimmt trotzdem nie ab. Schneckenkorn und andere chemische Vernichtungsmittel wollten wir, aus Rücksichtnahme gegenüber Haustieren, Vögeln und Wildtieren, nicht verwenden. Im Juni 2006 habe ich auf einer Straße einen ca. 20cm langen Tigerschnegel (größte heimische Schneckenart bis 20cm Länge) gefundenen und im eigenen Garten ausgesetzt. Glücklicherweise hat dieser Tigerschnegel für nachweisbaren zahlreichen Nachwuchs gesorgt, so dass in diesem Sommer 2009 kaum noch braune Wegschnecken im Garten zu finden waren. Gleiches berichteten die direkten Nachbarn, da sie über die Anwesenheit und Vermehrung des Tigerschnegels informiert wurden.
Ein Erfolg der Natur ohne chemische Keule.
Der Tigerschnegel, auch Große Egelschnecke oder Großer Schnegel genannt, ist durch die dunkle Musterung auf dem hellen Körper leicht zu erkennen. Das Atemloch sitzt, anders als bei Wegschnecken, in der Mitte des Mantelschildes.Leider fallen sie aus Unwissenheit den Nachstellungen der Gartenbesitzer oft zum Opfer. Das ist völlig ungerechtfertigt. Im Gegensatz zu den Wegschnecken (Familie Arionidae), welche wohl die größte Plage für den Gartenbesitzer darstellen, ernähren sich die Tigerschnegel (Familie Limacidae) von toten abgestorbenen Pflanzengewebe, Moosen, von Algen-belägen auf Steinen und Hölzern, Pilzen und von anderen Wegschnecken und deren Eiern. Tigerschnecken im Garten sollten als Bereicherung angesehen werden und sind deshalb unter der Rubrik Nützling einzuordnen. Die Eiablage mit ca. 200 glasklaren Eiern erfolgt im August /September sowie im Juni/Juli des Folgejahres. Im Gegensatz zu den Wegschnecken, die nach der letzten Eiablage im Herbst absterben, überdauern Tigerschnegel den Winter und können etwa 2 ½ Jahre alt werden.
Die aus Spanien stammende braune Wegschnecke (Arion lusitanicus Familie Arionidae), auch als braune Nacktschnecke bei Gärtnern bekannt, macht sich seit vielen Jahren mit enormen Appetit über unsere Pflanzen im Garten und in der Kulturlandschaft her. Sie hat sich so stark vermehrt, da sie keine natürlichen Feinde hat. Der Schleim wird durch eine Schleimdrüse am Hinterende abgesondert. Er bindet Wasser und schützt den Körper vor Austrocknung. Gleichzeitig dient er auch zur Abwehr von Fressfeinden und macht die Schnecke fast ungenießbar. Bei Bedrohung können die Tiere die Muskulatur kontrahieren. Dadurch wird der stark geschrumpfte Körper hart und zäh. Das Atemloch sitzt vor der Mitte des Mantels auf der rechten Seite und ist gut erkennbar.